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Mein Kampf d'Adolf Hitler Posté le Vendredi 5 Décembre 2008 à 17h59

Hitler schrieb Mein Kampf 1924 während seiner Festungshaft in der Haftanstalt Landsberg im oberbayerischen Landsberg am Lech zusammen mit Rudolf Heß, welcher aber nicht als Co-Autor aufgeführt wird. Sein Ziel war die Darstellung der Entwicklung und der Ziele des damaligen Nationalsozialismus. Hitler ging dabei von der Echtheit der Protokolle der Weisen von Zion aus, welche eine jüdische Weltverschwörung beschreiben, obwohl bereits damals bekannt war, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt.

Ursprünglich sollte das Buch Viereinhalb Jahre [des Kampfes] gegen Lüge, Dummheit und Feigheit heißen. Während der erste Teil im Laufe Hitlers Haftzeit dessen Mithäftlingen Emil Maurice und Rudolf Heß diktiert wurde, entstand der zweite Teil nach der im Dezember 1924 erfolgten, vorzeitigen Entlassung in einer Villa auf dem Obersalzberg. Im Juli 1925 wurde der erste Band veröffentlicht, im Dezember 1926 der zweite. Bis 1930 erschien Mein Kampf in zwei großformatigen Bänden zum Preis von je 12 RM. 1930 wurden die beiden Bände zu einer einbändigen „Volksausgabe“ zusammengefasst im Format 12 × 18,9 Zentimeter – eine Angleichung an das übliche Bibelformat.

Der Originaltext erlebte in seiner zwanzigjährigen Editionsgeschichte von 1925 bis 1945 zahlreiche Änderungen und Erweiterungen.

Otto Strasser, dessen Bruder Gregor Strasser mit Hitler in Landsberg am Lech inhaftiert war, schrieb in seinem Buch Hitler und ich zur Erstfassung von Mein Kampf, dass es sich um ein Konglomerat „schlecht verdauter politischer Lektüre“ handelte, namentlich um Ansichten von Karl Lueger, Georg von Schönerer, Houston Stewart Chamberlain, Paul de Lagarde und Alfred Rosenberg zur Außenpolitik sowie „antisemitische Wutausbrüche von Streicher“, Zitat: „Alles zusammen war im Stil eines Sextaners geschrieben, von dem erst später klare Aufsätze zu erwarten sind. […] Pater Stempfle […] arbeitete monatelang daran, die Gedanken, die in Mein Kampf zum Ausdruck gebracht waren, zu ordnen und in einen Zusammenhang zu bringen.“ Weiter heißt es dort, dass Hitler „nie verzieh“, dass Pater Stempfle, der 1934 ein Opfer des Röhm-Putsches wurde, bei der Korrektur des Buches Hitlers Schwächen so deutlich erkannt habe.

Eine textkritische oder historiographische Betrachtung von „Mein Kampf“ sollte daher berücksichtigen, dass der Text der späten Ausgaben aus den vierziger Jahren nur bedingt in direkten Bezug zu setzen ist mit Hitlers schriftstellerischer und politischer Positionierung Mitte der 1920er Jahre.

Widmungen

Die beiden Teile des Buches sind jeweils einer Reihe von Personen gewidmet, die Hitler entweder politisch oder persönlich nahe standen: Der 1. Teil ist den 16 von Hitler als „Blutzeugen der Bewegung“ bezeichneten beim gescheiterten Hitlerputsch vom 8. und 9. November 1923 Umgekommenen gewidmet, darunter Claus von Pape, Theodor von der Pfordten und Max Erwin von Scheubner-Richter; der 2. Teil denselben und zusätzlich namentlich Hitlers Mentor Dietrich Eckart.

Inhaltliche Kurzzusammenfassung

  • Es wird der Anschluss Österreichs (Deutsch-Österreich) an das Deutsche Reich gefordert;
  • neben dem ausführlichen Entwurf des Antisemitismus wird besonderes Augenmerk auf den angeblich jüdischen und daher zu vernichtenden Marxismus gelegt,
  • bei gleichzeitigem Gegenentwurf eines nationalen Sozialismus (unter der Vorstellung Rassenkampf statt Klassenkampf und zur Gewinnung der deutschen Arbeiterschaft);
  • speziell betont wird das als Bolschewismus bezeichnete System der Sowjetunion mit der Forderung nach deren Zerschlagung durch einen Eroberungskrieg (auch als Rassenkrieg tituliert),
  • bei gleichzeitiger Schaffung eines Lebensraums im Osten (für die „eingeengten“ Deutschen),
  • unter der Vorstellung, dass sich ein Zweifrontenkrieg nicht wiederholen dürfe und speziell, entgegen anderen deutsch-nationalistischen Positionen, ein Bündnis mit England und dem faschistischen Italien anstrebend;
  • es wird polemische Kritik am Parlamentarismus geübt mit dem Gegenentwurf eines germanischen Führerstaats (Abschaffung der als den wahren Interessen der Volksgemeinschaft angeblich entgegengesetzten Demokratie);
  • schließlich folgt die Vermengung all dessen zur Programmatik der NSDAP im zweiten Teil.
  • Weiterhin finden sich ausführliche autobiographische Abschnitte und eine Geschichte der NSDAP (beides nur bis 1924).[1][2]

Rezeption

„Mein Kampf“ war anfangs auch in völkischen Kreisen umstritten. Vor allem die Anhänger Erich Ludendorffs, der sich kurz vor der Ersterscheinung mit Hitler überworfen hatte, kritisierten das Buch und veröffentlichten Verrisse in ihnen nahestehenden Publikationen, später auch Otto Strasser und seine Anhänger. Kritik kam wegen des massiv propagierten Antisemitismus auch von jüdischen Verbänden. Die Satirezeitschrift Simplicissimus setzte sich mehrfach mit „Mein Kampf“ auseinander. Danach flaute die Diskussion um das Buch ab, um erst wieder nach den Wahlsiegen der NSDAP aufzuflammen. Ab diesem Zeitpunkt versuchten verschiedene gesellschaftliche Gruppen aus dem Buch Schlüsse für den eigenen Umgang mit der Partei und ihren Vertretern zu ziehen. Auf Seiten der Linken ging man vor allem satirisch mit „Mein Kampf“ und Zitaten aus ihm um.

In seinem Werk The Second World War meinte Winston Churchill, kein Buch hätte nach Hitlers Machtantritt mehr sorgfältiges Studium von Seiten alliierter Politiker und Militärs verdient als „Mein Kampf“ und nannte das Buch „einen neuen Koran des Glaubens und des Krieges: schwülstig, langatmig, formlos, aber schwanger mit seiner Botschaft“.[3]

Laut Othmar Plöckinger geht die These, dass „Mein Kampf“ in der deutschen Bevölkerung kaum gelesen worden sei, auf Otto Strasser zurück. Strasser habe sie während seines Exils in Amerika im publizistischen Kampf gegen die deutsche NSDAP-Regierung aufgestellt. Nach dem Krieg sei sie als Schutzbehauptung auch in Deutschland verbreitet übernommen worden.

Übersetzungen

Das Buch wurde auch übersetzt und im Ausland verbreitet, teils zu Aufklärungszwecken unautorisiert, so etwa in Frankreich, wogegen Hitler als Privatmann erfolgreich klagte. Offizielle Übersetzungen wurden teils grob verfälscht. In Frankreich zeigte man sich empört über die frankophoben Auslassungen Hitlers. Die deutsche Seite wiegelte ab, die Passagen seien auf dem Zeithintergrund der Rheinlandbesetzung geschrieben, die Reichsregierung vertrete diese Positionen nicht mehr. Nach all den Auseinandersetzungen und Prozessen um Mein Kampf in Frankreich entschloss man sich von deutscher Seite Anfang August 1938 schließlich doch eine autorisierte Fassung zu veröffentlichen. Sie erschien unter dem Titel Ma Doctrine. Bei dieser Ausgabe waren die anti-französischen Stellen gestrichen worden, die antisemitischen Äußerungen jedoch nur zum Teil.[4]

Verbreitung, Gewinnbeteiligung

Anzeige in einer niederländischen Publikation

Der erste Band erschien am 18. Juli 1925, der zweite Band folgte am 11. Dezember 1926. Die NSDAP finanzierte sich ganz wesentlich über den eigenen Parteiverlag, an dem auch Hitler persönlich beteiligt war. Von der einbändigen Volksausgabe wurden bis Januar 1933 287.000 Exemplare zum Preis von je 12 RM durch den Zentralverlag der NSDAP (Franz Eher Nachfolger) verkauft. Hitler erhielt pro verkauftem Buch 10 % Tantiemen. Die folgende einbändige Ausgabe kostete 8 RM (ab 1930).

Danach schnellte die Auflage gewaltig in die Höhe. Allein vom Februar 1933 bis zum 31. Dezember 1933 wurden gut 1,5 Millionen Stück vertrieben. Noch 1933 wurde auch eine Ausgabe in Blindenschrift herausgegeben.Ab 1936 wurde von den Standesämtern deutschen Brautpaaren anstatt der Bibel Mein Kampf auf Staatskosten geschenkt.[5] Es wurde von Parteimitgliedern erworben und von Schülern im Unterricht verwendet. Um dieses für den Parteiverlag und ihn einträgliche Geschäft nicht zu gefährden, erwirkte Hitler eine besondere Regelung der Reichsschrifttumskammer, dass das Buch im Buchhandel nicht aus zweiter Hand verkauft werden durfte (beschenkte Paare hätten sonst Exemplare womöglich ungelesen in Antiquariate gebracht, und Standesämter hätten das Buch dort billiger als über den Verlag bezogen).[6] Bis 1939 stieg die Gesamtauflage auf 5,45 Millionen und erreichte bis 1943 10,24 Millionen Stück. Zwischen 1933 und 1938 erschienen Übersetzungen in englischer, dänischer, schwedischer, spanischer, ungarischer und französischer Sprache.[7]

Nach Kriegsende 1945 dürften einige Millionen Exemplare in zahlreichen Büros und Haushalten, zusammen mit Hitlerbildern und anderen Erinnerungen an das NSDAP-Regime, beseitigt worden sein.

Kavgam, die türkische Übersetzung von Mein Kampf, wurde Ende 2004 fast gleichzeitig von 15 türkischen Verlagen auf den Markt gebracht, die sich gegenseitig in den Verkaufspreisen unterboten. Man schätzt die Verkaufszahlen auf über 100.000 Exemplare.[8] Anfang 2005 stand das Buch bereits auf Rang vier der Bestsellerliste der größten türkischen Buchhandelskette D&R. Im Anhang von Kavgam werden die Kurden als den Juden verwandtes Volk skizziert.

Eine Untersuchung im Jahr 2006 widersprach der lange herrschenden Meinung, Mein Kampf sei zwar weit verbreitet, aber wenig gelesen worden.[9] Obwohl das Buch schlechte Kritiken erhielt, die Frankfurter Zeitung titelte beispielsweise „Erledigung Hitlers“, fand es beispielsweise große Resonanz in Feuilletons und auch der evangelischen Kirche. Das Interesse an dem Buch wird dadurch bezeugt, dass es schon vor der Machtergreifung und kostenlosen Verteilung 241.000 mal verkauft worden war und auch die Exemplare in Bibliotheken sehr gefragt waren.

Monumentale Sonderanfertigung

Neben der Gutenbergbibel wurde „Mein Kampf“ von den Nationalsozialisten als „bedeutsamstes deutsches Buch“ bezeichnet. Als solches wurde für die „Ehrenhalle der Großen Ausstellung ‚Deutschland’“ im Jahre 1936 eine Sonderausgabe produziert. Diese bestand aus 965 Pergamentseiten, die alle handschriftlich von Mitarbeitern eines Berliner Ateliers beschrieben wurden. In der Dillinger Hütte verhüttetes Erz wurde zur Herstellung der Eisenplatten der Einbanddeckel verwendet, während Kölner Handwerker das Schmieden des Roheisens übernahmen. Das so 70 Pfund schwer gewordene Buch wurde schließlich in der Mitte des „Kulturraumes der Ehrenhalle“ anlässlich der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst ausgestellt, gleich neben der „Gutenbergbibel“, die im „Raum des Deutschen Genius“ ihren Platz fand. Zur Zeit der Ausstellung laufende „Dokumentarfilme“ über die Herstellung des „Werkes“ sollten zudem den Besuchern einen Eindruck von den gewaltigen Anstrengungen vermitteln, die bis zur Fertigstellung dieser Sonderausgabe geleistet worden waren.[10] Der Film "Das Buch der Deutschen" (1936) ist im Bundesarchiv Koblenz nach Voranmeldung einsehbar.

Die Angaben aus dem oben genannten Buch 'Blumen blühen auf Befehl' (Zeitungsausschnitt Nr. 92) entsprechen größtenteils den persönlichen Aussagen eines früheren Mitarbeiters an dieser Sonderausgabe. Der Text war völlig handgeschrieben oder kalligrafiert. Die kalligrafischen Arbeiten wurden von einer Gruppe von damals voranstehenden Graphikern ausgeführt, welche gebeten wurden, einen Entwurfsvorschlag für ein einmaliges Alphabet einzureichen, das nur für dieses Buch bestimmt war. Die Wahl fiel auf einen Entwurf des Berliner Graphikers Martin Wilke (Berlin 1903-1993). Die beteiligten Graphiker wurden nach Vollendung als Dank für ihre Arbeit ins Führerhauptquartier eingeladen. Bis jetzt ist es nicht gelungen nachzuweisen, ob dieses monumentale Buch noch existiert, bzw. irgendetwas über dessen Verbleib in Erfahrung zu bringen.

Hitlers Zweites Buch

Hitler verfasste ein Zweites Buch, ein zu Lebzeiten unveröffentlichtes Manuskript Adolf Hitlers, entstanden 1928. Es handelt sich um einen Entwurf für eine Fortsetzung von Mein Kampf, in der Hitler sich zum Teil mit neuen Themen befasst.

Rechtslage heute

Da Hitler bis zu seinem Tod mit Wohnsitz am Prinzregentenplatz 16 in München gemeldet war, wurde sein Vermögen, das von den Alliierten beschlagnahmt worden war, nach Kriegsende vom Freistaat Bayern eingezogen. Zu diesen Vermögenswerten zählen nach Ansicht des Freistaats Bayern auch die Nutzungsrechte an Mein Kampf. Sie enden am 31. Dezember 2015 (70 Jahre nach Hitlers Tod, gemäß Urheberrechtsgesetz). Der Bayerische Staat geht gegen unkommentierte oder vollständige Nachdrucke mit allen rechtlichen Mitteln vor.

Der Historiker Werner Maser, der selbst als „Nachlassverwalter“ Hitlers auftrat[11] und die erste Ausgabe von kommentierten Auszügen aus „Mein Kampf“ herausgab, schrieb zur Rechtslage:

„Der Anspruch des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, mit der Übertragung des 1945 liquidierten Franz-Eher-Verlages zugleich auch über die Urheberrechte an ‚Mein Kampf‘ zu verfügen, ist rechtlich umstritten, was ausländische Verlage, so beispielsweise auch der russische Verlag „T-OKO“, der das Buch 1992 – ohne Kürzungen – publizierte, zu ihren Gunsten nutzen. Schon eine Klage auf Wahrnehmung des Nutzungsrechts seitens der Erben Hitlers würde das Bayerische Ministerium zwingen, seine Ansprüche zu überprüfen. Der Freistaat Bayern war laut Urteil des Landgerichts München I vom 15. Oktober 1948 zwar berechtigt, Hitlers Vermögen zu beschlagnahmen; aber er war und ist nicht berechtigt, auch als Inhaber des Urheberrechts von Adolf Hitler aufzutreten, da das Urheberrecht ein Recht eigener Art mit ineinander übergreifenden verwertungs- und urheberpersönlichkeitsrechtlichen Befugnissen darstellt, so dass weder die Vorschriften über Vermögensrechte (insbesondere des Sachrechts) noch über die des Persönlichkeitsrechts unmittelbare Anwendung finden können. Die Berufung des bayerischen Finanzministeriums im Zusammenhang mit dem behaupteten Erwerb des Urheberrechts auf die bayerische Einziehungsverordnung von 1948 ignoriert, dass das Urheberrecht zwar vererblich, jedoch unübertragbar ist. Der Kern des Urheberrechts ist kraft Erbganges auf die Erben Adolf Hitlers übergegangen.
[…]
Das bayerische Finanzministerium, das sich auf eine Entscheidung der Spruchkammer des Landgerichts München I vom 15. Oktober 1948 beruft, ging (und geht) davon aus, dass eine Neuveröffentlichung von «Mein Kampf» das Ansehen der Bundesrepublik im Ausland schädigen und ihr den Vorwurf eintragen könnte, eine Weiterverarbeitung nationalsozialistischen Gedankengutes zu dulden, was verständlicherweise weder in Deutschland noch im Ausland auf einhellige Zustimmung stieß. So schrieb beispielsweise der Autor C.C. Aronsfeld 1972 in der Zeitschrift Prejudice des Institute of Jewish Affairs: Die deutschen Behörden widersetzen sich der Wiederveröffentlichung dieses Buches in dem Glauben, dass es für eine Freundschaft und Verständigung schädlich sein könnte. Diese Zweifel können wir verstehen, aber nicht teilen. Der Ursprung Hitlers ist fast irrelevant. Was wichtig ist, ist die Tatsache, dass er existierte, dass er seinem Volk und der Welt Unheil brachte und dass es immer noch Anhänger in vielen Teilen der Welt gibt. «Mein Kampf» ist ein Handbuch ihrer Vorurteile und ihrer Unwissenheit, ob sie nun der deutschen, britischen oder irgendeiner anderen Nation angehören. Es ist deshalb notwendig, dass Hitler ... verstanden werden sollte. «Mein Kampf» ist eine Einführung in seinen Geist und seine Methoden und sollte als solches zum Studium verfügbar sein. Und Theodor Heuss, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, schlug mir 1959 vor, «Mein Kampf» zu kommentieren und herauszugeben. Ein besseres Mittel gegen eine Renaissance Hitlerischer Vorstellungen als «Mein Kampf», so meinte Heuss, könne es kaum geben.

In den angelsächsischen Ländern, in Israel (dort wird in Englisch und Hebräisch nachgedruckt) und in Skandinavien erscheinen immer mehr Nachdrucke. Während die Rechtslage in den USA und Großbritannien eindeutig eine Veröffentlichung erlaubt, ist die Lage in Skandinavien unklar. Einem (politisch linksliberalen) Verleger in Schweden beispielsweise wurde die Publikation untersagt; er musste allerdings bisher keinerlei Sanktionen fürchten, obwohl er die Veröffentlichung fortsetzte. Die türkischen Ausgaben wurden nach Intervention des Freistaates Bayern im August 2007 verboten.[12] Ob Bayern überhaupt das Urheberrecht für Mein Kampf in Schweden besitzt, ist gerichtlich noch nicht abschließend entschieden. In Deutschland darf Mein Kampf laut einem Urteil des Bundesgerichtshofes antiquarisch vertrieben werden (BGHSt 29, 73). Auch der Besitz des Buches ist legal.

Die Restriktionen in Bezug auf die drucktechnische Herausgabe des Buches haben sich durch die Möglichkeiten des Internets weitgehend überholt. Der Text ist im World Wide Web in vielen Sprachen vertreten. Da es allerdings keine Autorisierung oder Prüfung dieser Onlinetexte gibt, ist nicht gewährleistet, dass sie tatsächlich einer offiziellen Ausgabe entsprechen.

Eine wissenschaftlich-kritische Ausgabe müsste sich mit den zahlreichen durch Hitler vorgenommenen Änderungen in den einzelnen Auflagen auseinandersetzen und diese in einem aufwändigen Anmerkungsapparat berücksichtigen. Das Institut für Zeitgeschichte in München beabsichtigt, nach Erlöschen des angeblichen Urheberrechts eine kommentierte Ausgabe herauszugeben.[13]

Künstlerische Auseinandersetzung

  • 1973 las der Kabarettist Helmut Qualtinger öffentlich aus dem Buch vor (diese Lesungen sind auch als CD erhältlich).
  • 1987 hatte das Theaterstück Mein Kampf von George Tabori im Burgtheater Wien Uraufführung, welches sich mit der Zeit Adolf Hitlers in Wien vor dem Ersten Weltkrieg befasst.
  • 1996 begann der deutsch-türkische Künstler Serdar Somuncu mit einer auszugsweisen öffentlichen Lesung aus Mein Kampf unter antirassistischen Vorzeichen.
  • 1997 erschien der Roman Mein Kamm des Satirikers Ephraim Kishon, in dem dieser sich mit Massenbewegungen, insbesondere dem Nationalsozialismus auseinander setzt.

Gleichnamiger Dokumentarfilm

Der gleichnamige zweistündige Dokumentarfilm Mein Kampf (Schweden, 1959) des deutsch-schwedischen Regisseurs und Publizisten Erwin Leiser gilt bis in die Gegenwart als ein bahnbrechender Klassiker der filmischen Dokumentationen über die Diktatur des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 einschließlich seiner Vorgeschichte ab dem Ersten Weltkrieg.

Trotz des gleichen Titels ist er jedoch nicht als „Verfilmung“ von Hitlers Buch zu verstehen. Aber in der sozusagen bewusst provokativ nahegelegten Assoziation dazu zeigt der Film Leisers auf eindrückliche Weise die historischen Konsequenzen von Hitlers autobiographischem Programmentwurf − im Grunde dessen Essenz und „Fortsetzung“ − auf: den Weg zu einem in Trümmern liegenden Europa mit weltweit etwa 60 Millionen Toten, einschließlich des beispiellosen industrialisierten Völkermords an den europäischen Juden und anderen Bevölkerungsgruppen (vgl. Holocaust und Zweiter Weltkrieg).

Der Film wurde und wird auch oft in Schulen im Rahmen des Geschichtsunterrichts zum Thema gezeigt.

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